Der nervige Drachentöter (3)

Seelenruhig glitt ich über die nur mit Wasser bedeckte Oberfläche Eratias, einem Planeten den ich in meiner Freizeit gerne zum entspannen besuche. Es war ein schöner sonniger Tag und ich freute mich auf ein freies Wochenende an dem ich nichts anderes zu tun gedachte als mich faul irgendwo herum zu treiben und das Leben mal wieder so richtig zu genießen. Eigentlich wartete ich auf den Sonnenuntergang, der hier immer wunderschön ist, wenn klares Wetter ist, was leider viel zu selten passiert. Heute jedoch habe ich scheinbar einen günstigen Tag erwischt. Bei diesem Schauspiel spiegelt sich die Sonne dann wunderbar im Wasser und das Spiel der Farben ist einfach fantastisch. Jeder sollte so was mal gesehen haben. Dummerweise ist dieser Planet nur für Wassergeschöpfe geeignet oder eben für solche wie mich die fliegender Weise von einem Ort zum anderen kommen. „Schade eigentlich“, dachte ich und schloß die Augen um den warmen Wind, der mir entgegen blies zu genießen. Doch plötzlich wurde ich aus meiner Ruhe gerissen und öffnete meine Augen wieder. Aus dem inneren meines Herzens ertönte eine Stimme, die verzweifelt um Hilfe rief. Vor meinem geistigen Auge erschien das Bild des nervigen Drachentöters. Ohne weiter darüber nachzudenken öffnete ich einen Spalt im Raum und wechselte zu dem Planeten auf dem der Drachentöter lebt. Wohl wissend das es hier Drachen gab, sah ich kurzer Hand von einer Tarnung ab und erschien wie aus dem nichts am Himmel. Zur Orientierung schaute ich mich erst mal kurz um. Die Kampfgeräusche ließen meine Aufmerksamkeit aber schnell zu einer Waldlichtung vor einem Felsengebirge wandern. Ich erkannte meinen Freund, der etwas hilflos mit einem Schwert in der Hand vor einem vor ihm schwebenden weißen Drachen stand, der sich dazu anschickte von seinem Drachenodem gebrauch zu machen. Schnell ging ich in einen Sturzflug über und beschleunigte mein Tempo noch zusätzlich. Gerade als der Weiße seinen Odem ausstieß packte ich den Drachentöter stieß mich vom Boden ab um die Kurve nach oben zu kriegen und nutzte den verbliebenen Schwung um in die Höhe davon zufliegen. Ein paar weitere kräftige Flügelschläge halfen dabei. Wieder auf sicherer Höhe bestätigte mir ein Blick auf meine Schwanzspitze, dass mir der Odem des anderen diese eingefroren hatte. Etwas säuerlich darüber bog ich ab und flog in langsamem Tempo entlang der Felswände zurück zur Lichtung wo der Weiße vor Wut tobte.

Ab hier erzählt Flir, meine Feendrachen-Freundin, die ich beauftragt hatte mich auf Grund einer Selbststudie, im verborgenen zu beobachten weiter:

Unterdes schlug der Drachentöter, der über die Situation doch etwas verwirrt war, auf Silverdraks Klauenhände, in denen er sich befand, ein. Doch ohne eine Wirkung zu erzielen, was ihm irgendwo her bekannt vorkam. Er blickte hoch und erkannte den Silberdrachen. Irritiert über ihre Anwesenheit fragte er: „Was machst du denn hier? Und woher wusstest du das ich hier bin?“ „Du hast mich gerufen“, erhielt er als Antwort. „Aber ich habe doch gar nichts gesagt!“ „Dann hat mich dein Unter-bewusstsein mich gerufen. Ich habe dich jedenfalls gehört und jetzt bin ich hier! Wenn du was dagegen hast, kann ich dich auch absetzten und wieder verschwinden...“ „NEIN!...nein, ist schon okay, dass du da bist“, rief er hastig. Der Silberdrache blickte zu dem Drachentöter runter und fragte, “Wer ist denn dein neuer Spielkamerad?“ „Ehm...nun...ja...Ein Eisdrache. Es wäre nett wenn du ihn irgendwie verschwinden lassen könntest.“

Inzwischen waren sie wieder an der Lichtung angelangt. Der Eisdrache beäugte den Silbernen vorsichtig. Silverdrak ließ einen Blitz vor ihm nieder gehen. „Daneben!“ stellte der Drachentöter fest. „Halt die Klappe!“ zischte die Silberdrachin und sagte dann zu ihrem Gegner: „Das war ein Warnschuss. Der nächste sitzt.“ Dann ließ sie bedrohlich Blitz zwischen ihren Hörnern und Kammdornen hin und her springen. Offensichtlich erfüllten diese Drohgebärden ihren Zweck, denn der weiße Drache zog sich zurück. Als er außer Sichtweite war landete die Silberdrachin und setzte ihren Freund vorsichtig auf dem Boden ab.

„Du hättest ihn töten sollen.“ meint der Drachentöter während er in die Richtung blickte in der der Eisdrache verschwunden war. „Du sprachst von verschwinden nicht von vernichten. Außerdem ist das Drachen töten doch deine Aufgabe und nicht meine. Du hast mich schon beim letzten Mal ausgetrickst.“ Entgegnete die Drachin geknickt auf die immer noch eingefrorene Schwanzspitze schauend. „Ausgetrickst?“ der Drachentöter dreht sich zu dem Drachen um. „Was kann ich denn dafür das der Plan schief gegangen ist? Naja, wie dem auch sei, Frozen Wings wird wieder kommen, aber mit Verstärkung und ich kann nichts gegen sie ausrichten. Er ist wirklich ein bösartiger Drache und hat schon viele Menschen, Elfen und andere Wesen auf dem Gewissen. Jemand muss ihn und seine Kumpane aufhalten!“ „Oh nein! Du brauchst mich gar nicht so anzuschauen. Ich habe schon genug Leben auf dem Gewissen und wollte dies nur noch auf Beutetiere beschränken.“ „hm...und wenn ich...“ „Meine Antwort ist NEIN und dabei bleibe ich auch!“ Wütend drehte sie sich um, rollte sich zusammen und betrachtete ihre sehr langsam wieder auftauende Schwanzspitze von nahem. „Wie du meinst, aber sie werden kommen und uns angreifen.“ Mit diesen Worten sammelte er seine Sachen zusammen und bereitete sein Nachtlager vor. Er wollte für den Kampf morgen ausgeschlafen sein.

Als der Drachentöter wieder aufwachte saß der Silberdrache auf der Lichtung und starrte ihre nun wieder aufgetaute Schwanzspitze nachdenklich an und betastete sie vorsichtig. Es schien alles wieder in Ordnung zu sein, obwohl sie mit ihr scheinbar immer noch nicht ganz glücklich war.

„Du solltest dich auch auf den Kampf vorbereiten.“, meinte der Drachentöter. „Ich habe dir gestern schon gesagt, dass ich nicht kämpfen werde.“ Der Krieger starrte sie an. „Und was willst du dann machen? Hier rum sitzen und zusehen? Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass sie dich in Ruhe lassen werden.“ Silverdrak ignorierte diese Aussagen einfach und schaute in die Ferne. „Sie kommen. Es sind drei. Der Eisige, einer mit langen Dornen Versehener und ein Grüner.“ Nun spähte der Drachentöter auch in die Ferne. „hm...also ich sehe nichts.“ „DU hast ja auch keine Drachenaugen.“ „Du hast mir noch immer nicht gesagt was du während des Kampfes tun wirst.“ Der Drache blickt zu seinem Freund runter. „ Hast du mal überlegt das es im Augenblick taktisch unklug ist gegen drei Drachen zu kämpfen, die mit Sicherheit in den Fernkampf gehen werden und du lediglich Pfeil und Bogen zur Hand hast? Außerdem bist du hier ohne Deckung und leicht angreifbar.“ „Kannst mir ja helfen.“ Gibt der Kämpfer leicht angesäuert zurück. „Wie wäre es, wenn du den Kampf auf später verschiebst?“ „Und wie soll ich das machen?“ „Na ja du könnest auf meinen Rücken steigen und wir fliegen davon.“ „Ist das jetzt...“ er schaut auf die nun schon sehr nahen vorgedrungenen Drachen „... nicht etwas zu spät?“ „Nicht wenn du dich beeilst und endlich auf meinem Rücken platz nimmst.“ „Auf den Dornen???“ Silverdrak fuhr die Dronen an der Stelle wo der Drachentöter sitzen sollte ein. „Natürlich nicht und jetzt steig auf!“ Der Silberdrache hob ihn mit der Hand auf den Rücken. Als dieser sich platziert hatte, schwang sie sich in die Lüfte. Die drei Drachen waren in der Tat schon sehr nah. Zu Nah! Silverdrak war grade in der Luft als sie schon dem Eisodem ihres Gegners ausweichen musste. Sie flog die Felswände entlang gefolgt von den wütenden Drachen, die sie fleißig mit Odem oder im Fall des dornigen Drachen mit speerartigen langen Dornen attackierten. „Wo fliegen wir hin?“ fragt der unsichere Reiter. „Wirst schon sehen“ antwortet die Drachin. Dann war ein klirren zu hören, in einem Moment er Unachtsamkeit hatte einer der Dornenspeere die linke untere Flanke des Silberdrachen gestreift. Silverdrak flog unbeirrt weiter, tastete aber mit der rechten Klauenhand nach der Stelle und betrachtete dann die mit blauer Flüssigkeit gefärbte Pranke. „Was ist das?“ fragt der Drachentöter. „Blut!“ Irritiert schüttelt Krieger den Kopf. „Das kann kein Blut sein. Blut ist rot!” „Doch es ist Blut...mein Blut.“ sagt die Drachin ruhig. „Aber bei unseren letzten Begegnungen war es immer rot.“ „Das ist war. Weis du, ich passe mich etwas den vor Ort herrschenden Gegebenheiten an. Daran habe ich nicht gedacht als ich herkam.“ „Alles in Ordnung?“ „Ja. So ein Kratzer macht mir nicht viel aus.“ Dann bog sie scharf ab und steuerte auf eine Höhle zu, die sie die ganze Zeit gesucht hatte. „Hey!! Was machst du denn? Das nächste mal warn mich bitte vorher... Waum bist du hier reingeflogen? Hier ist es stockdunkel! Ich kann nichts sehen. Wir werden noch mit einer Wand oder ähnlichem kollidieren!“ „Tja, also ich kann sehen. Es ist taghell hier! Und du bist wirklich Drachentöter von Beruf? Dann solltest du noch viel über Drachen lernen. Viele Drachen sind in der Lage im Dunkeln zusehen. Unsere drei Freunde dahinten können das auch.“ „Na ja gut, du kannst sehen, aber woher weist du das du nicht in eine Sackgasse fliegst.“ Die Silberdrachin grinste. „Nun als du letzte Nacht geschlafen hast, habe ich mich mit der Umgebung vertraut gemacht. Ich weis wo es lang geht und ich werde es unseren Verfolgern nicht leicht machen uns zufolgen.“ Damit bog sie zum entsetzen ihrer Reiters wieder scharf ab, ging dann in eine Sturzflug über, bremste, bog wieder ab, flog wieder nach unten, dann nach oben....

„Silverdrak!...ich rutsche!“ „Dann halt dich fest!“ „Ich rutsch trotzdem!!“ „Dann würde ich an deiner Stelle was dagegen tun, außer du möchtest von mehreren spitzen Felsen unter uns aufgespießt werden.“ Grinsend bog sie wieder wo ab und war sehr zufrieden mit sich als sie feststellte das sie die drei Drachen abgeschüttelt hatte. Der Drachentöter klammerte sich unterdes an ihrem Dornenkamm fest. Einige Zeit später kamen sie auf der anderen Seite des Felsgebirges wieder ans Tageslicht. „Na? Hat dir der Flug auch so viel Spaß gemacht wir mir?“ fragte die Drachin schelmisch den Drachentöter, der sich immer noch zitternd an ihrem Rückenkamm festkrallte. „...la la lass mich ru ru runter.“ „Was sagst du? Du möchtest noch weiter fliegen?“, sagte Silverdrak scherzhaft und kringelte sich fast vorlachen als sie den ‚begeisterten’ Gesichtsausdruck ihres Freundes sah. Auf einer nahe gelegene Lichtung landete sie dann und ließ ihn absteigen. Der Drachentöter war sichtlich froh darüber wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, was den Silberdrachen noch mehr amüsierte. „DAS IST NICHT WITZIG!!!“ schrie er sie letztendlich an. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dich hätte runterfallen lassen?“ „Wer weis?...Du bist ein Drache...“ kam die mürrisch Antwort. „Oh Danke für dein maßloses vertrauen in mich!“

Der Drachentöter legte seine Sachen ab und wollte ein Lager aufschlagen. „Wir sollten nicht hier bleiben. Sie werden den Weg hier bald her gefunden haben.“, meinte Silverdrak. „ Wir sollten sie längst erledigt haben. Warum hast du nur so viel Angst davor?“ Die Augen des Drachen flackerten rot-orange auf. „Das geht dich gar nichts an!“ sagt die Drachin mit harter Stimme, klatschte dann in die Hände. Zum erstaunen des Drachentöters verringerte sich die Größe des Drachen und auch seine Form veränderte sich. Mit einem mal stand eine Elfin mit langem silbernen Haar und metallisch glänzender Haut vor ihm. Sie trug eine Reithose und eine weiße Bluse. „Das ist unauffälliger, denn die Drachen werden nach einem Silberdrachen Ausschau halten, nicht nach einer Elfe. ...hmm...am besten nennst du mich jetzt Silvia. ...Da fällt mir ein... du hast mir nie deinen Namen verraten.“ Sagt die Elfin mit klarer melodischer Stimme. Immer noch fassungslos starrte der Drachentöter die Elfin an und stotterte: „Ryjan ... Ryjan Drachenklinge hei.. heiße ich.“

„Jetzt hör schon auf mich die ganze Zeit so anzustarren! Ich bin ein Drache vergiss das nicht!“ Dann nahm sie sich Ryjans Pfeil und Bogen und ging auf einen Weg zu, der durch den Wald ringsum führte. „Hey! Moment mal das ist mein Bogen! Wo willst du hin?“ „Ich habe doch gesagt wir sollten weiter gehen solange die Drachen durch das Felslabyrinth irren. Was den Bogen angeht... damit kann ich sowie so besser umgehen als du. Mit dem Schwert kannst du weit besser um gehen.“ „Ach und seit wann kann ein Drache mit Pfeil und Bogen um gehen??“ Silvia nahm eine Pfeil, spannte den Bogen und ließ den Pfeil fliegen. Er traf Punkt genau das anvisierte vom Baum fallende Blatt genau in der Mitte und nagelte es am Baumstamm fest, sah Ryjan dann an. „Pures Glück!“ „Denkst du…“ Jetzt nahm sie 2 Pfeile gleich zeitig und wiederholte das Spiel. Wieder waren die Blätter punktgenau in der Mitte am Baum festgenagelt. „Ich kann das auch mit 3 Pfeilen...Der Fernkampf liegt mir einfach. Ich habe das vor einiger Zeit gelernt. Im Nahkampf bin ich allerdings eine Niete, außer der Nahkampf ist in der Luft, aber eine Elfin kann ja normalerweise nicht fliegen. So und jetzt lass uns gehen.“ Sie ging ein paar Schritte dann blieb sie plötzlich stehen. Ein stechender Schmerz an der linken Seite erschütterte ihren ganzen Körper. In der ganze Aufregung hatte sie ihre Verletzung durch den Dornenspeer ganz vergessen. Dieser Elfenkörper kam damit nicht so gut zurecht wie ihr mächtiger Drachenkörper und bei einer Verwandlung verschwanden Verletzungen nicht einfach. Noch bevor sie sich zurück verwandeln konnte, wurde ihr schwarz vor Augen und verlor das Bewusstsein.

Als sie wieder aufwachte, blickte sie auf eine Holzwand. Offensichtlich befand sie sich in einer Holzhütte. Sie lag auf der rechten Seite zugedeckt in einem Bett. Irritiert starrte sie auf ihre Hände und erst dann erinnerte sie sich, dass sie sich ja in eine Elfin verwandelt hatte. Irgendwie fand sie diese Bettlage unbequem und drehte sich noch schlaftrunken auf die linke Seite bis sie plötzlich ein entsetzlicher Schmerz durchzuckte und sie sich entschied das die rechte Seite doch um einiges bequemer sei. Hinter ihr ertönte eine bekannte Stimme: „Aah! Du bist endlich wach! Du hast wirklich lange geschlafen. Dachte schon du wachst gar nicht mehr auf und war schon ernsthaft in Sorge!“ Es war die Stimme des Drachentöters. „Wo bin ich?“ wollte Silvia wissen. „In einem Gasthaus, das gleichzeitig auch eine Art Krankenhaus ist. Du hattest echt Glück das es nicht weit weg war, sonst wärst du verblutet.“ Silvia stönte „Ich hatte ganz vergessen, dass Elfenkörper so schwächlich sind.“ Und dreht sich auf den Rücken um das Geschehen um sie herum zu begutachten. Es standen noch mehr Betten in dem Raum in dem sie sich befand, aber nicht alle waren belegt. Außerdem führt eine Tür weiter nach innen in das Gasthaus und eine weitere Tür führt nach Draußen. Das erkannte sie an den Geräuschen und den Gerüchen die sie erreichten. „Nach draußen...“ dachte die Elfin und wollte aufstehen. „Nein! Bleib liegen. Du musst dich erst von deiner Verletzung erholen!“ rief Ryjan und sorgte dafür das sie sich wieder hinlegte. „Ich will aber nicht hier bleiben! Wir müssen hier weg!“ „Wir sind hier sicher. Beruhig dich wieder.“ In dem Moment kam eine Krankenschwester vorbei und meinte, „wenn sie nicht liegen bleiben will, binden wir sie einfach fest. Mit solch einer Verletzung ist nicht zuspaßen.“ Silvia starrte die beiden Personen vor ihrem Bett entsetzt an. Die Krankenschwester ging weiter, dann winkte sie Ryjan naher zu sich und als er nah genug war, packte sie ihn am Kragen und funkelte in wütend an. „Was hast du ihr erzählt? Sie will mich anketten!“ „Ich habe ihr gar nichts erzählt, nur das du im Kampf verletzt worden wärst, mehr nicht. Sie will dich nur anbinden, wenn du nicht aufhörst dich so unvernünftig zu verhalten!“ Silvia schaute ihm tief und durchdringend in die Augen, ließ ihn dann los, drehte sich um und gab Ruhe. Zu mindest vor erst.

Die nächsten Nächte über tat die Elfin nur so als würde sie schlafen. In Wirklichkeit lag sie wach im Bett den Geräuschen rundherum lauschend und merkte sich alles genau. Da sie auch in dieser Gestalt immer noch zwei Energiequellen besaß, war es nicht nötig zuschlafen. In der 9. Nacht, als Ryjan eingeschlafen war und die Krankenschwester den Raum verlassen hatte, beschloss sie zu fliehen. Sie musste sich beeilen, denn die Schwester würde bald zurückkehren. So schlich sie zur Tür und verschwand klammheimlich nach draußen und bewegte sich einige Meter durch den Wald bis ihr die Wunde zu schaffen machen. Dann blieb sie stehen, lehnte sich keuchend an einen Baum und sah sich um. Es war niemand zu sehen, beruhigt hob sie nun die Verwandlung auf. Wieder in Drachengestalt atmete sie tief durch und war glücklich, dass die Wunde nun endlich zuschmerzen aufhörte. Die Gaststätte war noch zu nah so ging sie ein ganzes Stück tiefer in den Wald, aber nicht zu weit denn sie wusste das der Drachentöter spätestens man nächsten morgen nach ihr suchen würde. Als sie eine geeignete Stelle gefunden hatte rollte sie sich zusammen, schloss die Augen und lauschte den Geräuschen. Die drei Drachen hatten das Labyrinth längst verlassen und trieben in der Gegend ihr Unwesen, das hatte Silverdrak schon im Gasthaus gehört. Doch hier draußen schienen es nicht mehr nur drei sondern, wenn sie es richtig erfasst hatte, sieben Drachen zu sein. Das beunruhigte sie doch erheblich.

weiter blättern...